Programm

Uraufführung der Opern von Studenten

Jiří Najvar Falstaff

Daniel Šimek Die Unbekannte


Vstupenky

Daniel Šimek DIE UNBEKANNTE

Daniel Šimek wurde am 15.7.1994 in Wien geboren. Er lernte am Brünner Konservatorium bei Mgr. Renata Bialasová Klavier, parallel dazu besuchte er private Kompositionsstunden bei MgA. Pavel Zemek Novák. Derzeit befindet er sich im ersten Jahr des Magisterstudiengangs Komposition an der Janáček-Akademie Brno, wo er zuerst bei Doc. Martin Smolka studierte und jetzt bei Prof. Leoš Faltus.

Die Oper „Die Unbekannte“ wurde Anfang 2017 vollendet. Die Vorlage zu ihrem Libretto bildete das gleichnamige Theaterstück aus der Feder des russischen symbolistischen Autors Alexander Blok. Das Libretto selbst ist in tschechischer Sprache.

Die Handlung der Oper spielt sich an der Grenze zwischen Realität und Traum ab. Ihre Helden sind ein Dichter auf der Suche nach einem unbekannten Mädchen und das „unbekannte“ Mädchen Maria, das ein zur Erde gefallener Stern ist. Hauptmotiv der Oper ist die Suche nach einem eigenen Ideal und nach der Situation, in der es der Mensch wirklich erkennt.

Die Musiksprache versucht, den Inhalt des Librettos so weit wie möglich nachzuvollziehen und nach Möglichkeit ein ausgewogener Partner der übrigen Komponenten zu sein. Die Gesangslinien ergeben sich überwiegend aus dem Fluss der Sprache. Die zwei Sopran- und drei Baritonstimmen werden begleitet durch ein Kammerorchester aus Streichern, Keyboard, Schlagzeug und Klarinetten.

Jiří Najvar FALSTAFF

Jiří Najvar studierte Komposition am Janáček-Konservatorium in Ostrava (bei Milan Báchorek). Diesem Fach widmete er sich auch an der Musikfakultät der Janáček-Akademie in Brno (unter der pädagogischen Leitung von Doc. Dan Dlouhý). In Kompositionswettbewerben errang er eine Reihe von Auszeichnungen. Seine bisherigen Bühnenpremieren umfassen „Im Dunkeln wachsen keine Blumen“, „Bluthochzeit“, „Eugen Onegin“, „Das Erlöschen“, die Kinderoper „Federbetten“, „Sieg über die Sonne“ (Mährischer Herbst 2017) und die neobarocke Oper „Göttliche Komödie“.

Das von J. Najvar neu bearbeitete Libretto, welches von Arrigo Boito geschrieben und von Václav Juda Novotný übersetzt wurde, behandelt die „Qualen“ der Shakespeareschen Bühnenfigur des Falstaff. Jiří Najvar vertont hier ein Luststück, dessen Hauptfigur der liederliche fette Falstaff ist – ein feiger kleiner Gauner, dessen Gier nach Frauen und der in den schönen Damen verkörperten Jugend eine gute Zielscheibe des Spotts abgibt. Aus der Bequemlichkeit des Gasthofs „Zum Strumpfband“ stellt er kühn den beiden Windsorer Bürgerinnen Alice und Margret nach. Diese wissen ihn jedoch mit der Hilfe von Frau Quickly stets abzuwehren. Falstaff mag wie ein naiver Dummkopf wirken, der sich immer hereinlegen lässt, doch am Ende der Oper verrät er seine Philosophie: ohne seine Unverfrorenheit und seine totale Verantwortungslosigkeit würde das Leben langweilig vor sich hin tröpfeln, und auch die tugendhaften Bürger hätten keine Gelegenheit, ihre Tugendhaftigkeit unter Beweis zu stellen. In die Handlung wurde auch die heimliche Liebe von Bardolfo und Alice hineinkomponiert, die sich durch Falstaffs Intrigieren kennen lernen und näherkommen. Im letzen Akt (im Zauberwald) erschient ein Kinderchor von Gnomen und Elfen… Den Abschluss der gesamten Oper bildet eine Fuge im Finale über den Text: „Alles ist hier Komödie. Alles auf der Welt ist eine Farce! Alle sind wir Narren! Der eine erscheint dem andern zum Lachen. Wer als Letzter lacht, der hat es gut!“

Falstaff ist nach dem Vorbild der Opera buffa im „Belcanto-Stil“ komponiert. Die Neuheit ihrer musikalischen Gestaltung liegt in der Arbeit mit dem Textinhalt als vorrangiger Inspirationsquelle in dieser Musik. Die neoklassizistische Besetzung des Orchesters nutzt Instrumentenfärbungen, die für Lustspiele charakteristisch sind. Die Begleitungen in den Ariosi sind kontrastreich und untraditionell instrumentiert (in Verbindung mit den einzelnen Figuren), in den Rezitativen unterstreicht die Mannigfaltigkeit der Instrumentenfarben die Handlungslinie.