Muziektheater Transparant

Autor Leoš Janáček / Annelies Van Parys

Regie Ivo van Hove


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  • Besetzung der Opern


    Regie Ivo van Hove
    Dramaturgie: Krystian Lada
    Kostüme An D'huys
    Bühnenbild: Jan Versweyveld

    Besetzung
    Mezzosopran Marie Hamard
    Tenor: Ed Lyon
    Schauspieler: Hugo Koolschijn
    Klavier: Lada Valešová
    Chor: Mitglieder der Gesangsakademie De Munt/La Monnaie

Obgleich als Liedzyklus geschrieben, gehört das Tagebuch eines Verschollenen durch seine Dramatik und Theatralität zu jenen Werken, die geradezu nach einer Bühnenfassung rufen, und in ebendieser Form wird das Muziektheater Transparant die Komposition auch auf diesem Festival präsentieren. Die szenische Version des ausgezeichneten belgischen Ensembles entstand unter der Leitung von Ivo van Hove, einem der besten belgischen Regisseure, der für seine Schauspielregien mit etlichen Preisen bedacht wurde, aber auch bei den führenden europäischen Bühnen als Opernregisseur gefragt ist. Seine erste Begegnung mit dem Werk Janáčeks hatte er als Regisseur der Sache Makropulos für die Niederländische Nationaloper. Seine Inszenierung des Tagebuchs eines Verschollenen wird um den musikalische Beitrag der belgischen Komponistin Annelies Van Parys ergänzt, welcher Janáčeks intimer Liebesbeichte eine ganz besondere Note verleiht.

Im Sommer 1917 lernte der damals dreiundsechzigjährige Janáček in Luhačovice Kamila Stösslo¬vá kennen. Die junge Dame wurde zu Janáčeks letzter großer Liebe und zur Inspiration für seine größten Meisterwerke. So kann es nicht verwundern, dass er sich unter dem Einfluss ihrer betörenden Augen an ein Feuilleton erinnerte, welches er sich zwei Jahre zuvor aus der Tageszeitung Lidové noviny ausgeschnitten hatte. Das Gedicht eines damals unbekannten Poeten mit dem Titel Aus der Feder eines Autodidakten handelt von einem jungen Buschen aus dem Dorf, der sich in die Zigeunerin Zefka verliebt hat und am Ende mit ihr zusammen heimlich flieht. Dieser Text regte Janáčeks Fantasie an, und Kamila verwandelte sich in seinen Augen in die schöne Zigeunerin. Zwei Jahre arbeitete Janáček an der Sammlung von 22 Gedichten im volkstümlichen Stil, bis daraus der außergewöhnliche Liedzyklus Tagebuch eines Verschollenen für Tenor, Mezzosopran, drei Frauenstimmen und Klavier entstanden war. Die Premiere fand am 18. April 1921 im Brünner Theater Reduta statt.

Patricie Částková